Entrosten Ihres Oldtimers: Tipps und Tricks für ein glänzendes Ergebnis
Das Entfernen von Rost bei Oldtimern ist eine wichtige Aufgabe, um die Lebensdauer und den Wert des Fahrzeugs zu erhalten. Das Entrosten Ihres Liebhaberstücks ist entscheidend, um die strukturelle Integrität, den Wert, die Ästhetik und die Langlebigkeit des Fahrzeugs zu erhalten. Es schützt vor größeren Schäden, erhöht die Sicherheit und trägt dazu bei, den historischen und finanziellen Wert des Fahrzeugs zu bewahren. Es gibt verschiedene Methoden, um Rost zu entfernen, abhängig von der Schwere des Rosts und den betroffenen Teilen des Fahrzeugs.
Was ist Rost?
Rostbildung wird durch mehrere Faktoren verursacht. Feuchtigkeit, insbesondere Wasser in Form von hoher Luftfeuchtigkeit, ist der Hauptkatalysator für die Bildung von Rost. Wenn Eisen mit in der Luft vorhandenem Sauerstoff in Kontakt kommt, reagiert es und bildet Rost. In salzhaltigen Umgebungen, wie beispielsweise durch den Einsatz von Streusalz im Winter, wird die Rostbildung zusätzlich beschleunigt, da Salz die Elektrolyse fördert. Zudem können mechanische Schäden, wie Kratzer oder Risse in der Lackierung eines Fahrzeugs, das darunterliegende Metall freilegen und somit das Risiko für Rostbildung erheblich erhöhen.
Wie gehen Sie beim Blech-Entrosten vor?
Um die zeitintensive Arbeit des Entrostens erfolgreich zu beginnen, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Ohne diese Vorbereitung wird die Freude am rostfreien Oldtimer nur von kurzer Dauer sein. Im ersten Schritt müssen alle rostigen Teile freigelegt werden. Danach ist es wichtig, diese gründlich von Nässe, Dreck, Öl und Fett zu befreien. Erst wenn die betroffenen Stellen sauber und trocken sind, kann man mit dem eigentlichen Entrosten beginnen.
1.Entrosten per Winkelschleifer
Große Flächen lassen sich effektiv mit einem Winkelschleifer und einer flachen Schleifscheibe entrosten, wobei meist eine 60er-Körnung empfohlen wird. Diese Methode ist schnell und nicht allzu anstrengend, jedoch nur für frei zugängliche und großflächige Bereiche geeignet.
Zum Entrosten der Karosserie kann auch eine Bohrmaschine mit einem Metall-Schleifaufsatz, wie Scheiben- oder Zopfbürsten, verwendet werden. Diese Werkzeuge ermöglichen es, auch an etwas unzugänglichere Stellen zu gelangen, beispielsweise am Unterboden oder in den Ecken der Karosserie.
Für den Unterboden ist eine Hohlraumversiegelung gegen Rost unverzichtbar, da sich hier Feuchtigkeit und Kondenswasser in den zahlreichen Öffnungen sammeln können. Hierbei ist es ratsam, einen Profi zu konsultieren. Eine unsachgemäße Versiegelung, die ohne vollständige Trocknung des Fahrzeugs vorgenommen wird, kann die Feuchtigkeit im Unterboden einschließen. Die Folgen davon können gravierend sein.
2. Entrosten per Hand mit Schleifpapier oder Drahtbürste
Das Entrosten per Hand ist extrem anstrengend. Allerdings sind einige schwer zugängliche Stellen am Oldtimer nur händisch erreichbar. Ein Schleifblock kann hilfreich sein, reduziert jedoch nur bedingt die Anstrengung.
3. Starken Rost durch Sandstrahlen entfernen
Beim Sandstrahlen kommen mittlerweile hochentwickelte Strahlmaterialien zum Einsatz, die starkem Rost im Handumdrehen ein Ende setzen. Beim Sandstrahlen ist es sehr wichtig, nachträglich einen Korrosionsschutz auf die entrostete Fläche aufzutragen. Allerdings kann man nicht direkt über den Korrosionsschutz lackieren. Die Schutzmittel müssen abgewaschen und durch eine Grundierung ersetzt werden, die als Korrosionsschutz dient.
Wichtig zu beachten: Bei dünnen und bereits häufig bearbeiteten Stellen sollte man auf das Sandstrahlen verzichten.
4. Chemisches Entrosten per Rostumwandler oder Rostkonverter
Die Karosserie chemisch zu entrosten, macht besonders bei Stellen Sinn, die bereits recht dünn und vorbelastet sind. Schleift man zu grob über zu dünnes Metall, weist es nicht mehr die nötige Stabilität auf. Mit einem Rostumwandler kann der Rost hingegen kinderleicht chemisch entfernt werden. Dazu muss die zu behandelte Fläche fett- und ölfrei sein, sonst kann die chemische Reaktion zur Rostentfernung nicht stattfinden. Nachdem der Umwandler aufgetragen wurde, dauert es im Schnitt ein bis zwei Tage, bis eine stabile Eisenverbindung umgewandelt worden ist und somit der Rost verschwindet.
Fazit
Das Entrosten eines Oldtimers ist eine essenzielle, wenn auch anspruchsvolle Aufgabe. Die verschiedenen Methoden bieten unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen. Eine sorgfältige Vorbereitung und die Wahl der richtigen Methode sind entscheidend, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Während einige Arbeiten von Hobby-Handwerkern durchgeführt werden können, erfordert das Sandstrahlen in der Regel professionelle Hilfe. Wichtig ist auch, nach dem Entrosten einen effektiven Korrosionsschutz aufzutragen, um zukünftige Rostbildung zu verhindern.
Ein gut gepflegter, rostfreier Oldtimer bleibt nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch eine wertvolle und sichere Investition.
Haben Sie Fragen, Anregungen oder weitere Tipps zu diesem Thema? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar!